Tag der offenen Tür 2018 – und ein exklusives Interview von Frau Traube

Am 3. März 2018 war der Tag der offenen Tür am OHG für die jetzigen 4. Klässler und zukünftigen 5. Klässler. Wie jedes Jahr hat sich das OHG von seiner besten Seite gezeigt. Mit informativen Ständen, schön dekorierten Zimmern und tollen Mitmachaktionen wurden alle drei Profile vielseitig präsentiert. Zum Einen hat die SMV ein Glücksrad mit tollen Gewinnen, wie zum Beispiel einen OHG Turnbeutel, T-Shirts und Süßigkeiten zur Verfügung gestellt. “Jede Niete ist ein Gewinn!”, meinte Frau Arnhold im Bezug auf die Trostpreise. Des Weiteren gab es im Biologiezimmer viele verschiedene Versuche und Bastelmöglichkeiten. Der FOHGL, der Förderverein unserer Schule, hat natürlich wieder einen Luftballonstand möglich gemacht. Und selbstverständlich hat keiner diesen zum Inhalieren von Helium genutzt…

Was nicht fehlen durfte, waren Interviews von Schülern, Eltern und Lehrern – unter anderem auch von Lehrern, von denen man es eher weniger erwartet hätte.

Ein kurzes Interview gab es von Frau Arnhold:

“Können Sie sich noch an Ihren ersten Tag der offenen Tür an Ihrer eigenen Schule erinnern?”
Frau Arnhold: “Dunkel… Ich glaube ich war ganz klein und habe mich ziemlich orientierungslos gefühlt.” – Also so wie wir alle!

Auch Herr Streich, der seit letztem Jahr Referendar in Physik und Geschichte an unserer Schule ist, richtete ein paar Worte an uns:
“Wir sind im Physiksaal gemeinsam mit dem Fach NwT. Unser Ziel ist es, den neuen Schülern und den Eltern bisschen beizubringen, was denn das Tolle an unserem naturwissenschaftlichen Zug ist. Und wir haben verschiedene Exponate dabei: Wir haben die kleinen Arduinos, unsere Mikrocontroller, die wir programmiert haben, unseren Lego-Mindstorm-Roboter, den Strom-Wasser-Kreislauf und unsere Explorer da.”

Was uns besonders gefreut hat, war das Interview von Frau Traube.

“Auf welche Schule sind Sie gegangen?”
Frau Traube: “Das war irgendwo an der Schweizer Grenze. Auf dem Gymnasium war ich dann später in Konstanz. Da kann ich mich an meinen ersten Schultag noch erinnern, aber der war in der Obertertia, also der neunten Klasse.”

“Wie war’s?”
Frau Traube: “Völlig unspektakulär! Ich stand plötzlich in einer Klasse mit über 40 Kindern  in einem Altbau, in einem riesen Raum. Hab’ einen Platz bekommen – wir waren damals ja alle ganz brav und ganz verschüchtert – … Es war nicht schön.”

“Was haben Sie studiert?”
Frau Traube: “Biologie, Geographie und Germanistik.”

“Wussten Sie schon von Anfang an, dass Sie Lehrerin werden wollen?”
Frau Traube: “Nein! Ich hab’ gedacht, ich mach’ jetzt mal das Referendariat, weil sonst verfällt ja der Anspruch darauf, und dann waren hier sieben Referendare und ich war Nummer acht. Und als ich auf die Gruppe zulief, habe ich gedacht, die wollen alle Lehrer werden. Und im Referendariat habe ich dann auch gedacht: das ist auch was für mich!”

“Wie lange sind Sie schon am OHG?”
Frau Traube: “Also als fertiger Lehrer seit 1982. Das sind jetzt … 36 Jahre.”

“Wie groß ist der Unterschied zwischen den Schülern von damals und von heute?”
Frau Traube: “Da war vorhin der Abijahrgang von dem [rosanen] Käfer da – Abi ’85. Und die sind gleich auf mich losgestürzt – die haben mich noch irgendwie erkannt – und die sind jetzt selber Eltern und bringen ihre Kinder. Und die sagen das noch viel krasser. Für mich ist das ja so, ich war ja immer im Schuldienst, da hat sich das ja entwickelt, aber diese Leute sind raus mit ihrer Erinnerung und sehen jetzt den Kontrast. Eigentlich wenn man die frägt, kommt das viel stärker wieder. Also es gibt schon krasse Unterschiede, aber nicht für DIE Schüler, sondern für einen Teil der Schüler. Und diese Schüler – im großen Ganzen – sind genauso Schüler wie sie früher waren. Aber die Schüler, die schwierig sind, die sind jetzt GANZ anders.

“Inwiefern anders?”
Frau Traube: “Dinge wie Höflichkeit und Umgang miteinander. Das ist aber auch bei den Eltern der Fall. Die haben sich total verschult. Ich unterrichte gerne weiterhin. Ich arbeite unheimlich gerne mit Schülern zusammen, aber die Sachen machen mir heute mehr zu schaffen als früher. Und da weiß ich nicht mehr, ob ich das nochmal als Beruf machen könnte. Das finde ich schwieriger. Weil das geht so unter die Gürtellinie: kein Halt vor Verleumdung – da wird gelogen, da wird verleumdet. Und das kostest wahnsinnig Kraft sich damit zu beschäftigen, und das mach’ ich nicht mehr gerne. Da muss ich sagen, das war früher anders.”

Text und Interviews: Sabrina Triess (KS2)

Großen Dank auch an Miray und Marcel, denen einige gute Fragen eingefallen sind.

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