Lehrer-Interview mit Frau Haberhauer

Sie reist gerne, schreibt Bücher und unterrichtet an unserer Schule Mathe und Physik. Die Rede ist von Frau Haberhauer und wir durften sie interviewen. Witzige Fragen und interessante Antworten!

BLOHG: Wollen Sie sich uns erstmal vorstellen, für diejenigen, die sie vielleicht noch nicht kennen.

FR. HABERHAUER: Ich bin Frau Haberhauer, ich unterrichte die Fächer Mathematik, Physik und NWT, letzteres wenn ich muss. Außerdem noch die SIA. Was soll ich denn sonst über meine Lehrer-Persönlichkeit sagen?

BLOHG: Mögen Sie Kinder zum Beispiel?

FR. HABERHAUER: Ja, ich mag Kinder auf jeden Fall. Ich mag auch schwierige Kinder und Klassen, die etwas herausfordernd sind, bei denen man etwas pädagogische Arbeit leisten muss. Aber natürlich auch Klassen, die total interessiert sind. Etwas weniger spannend finde ich die Klassen, von denen gar nichts kommt und die einfach nur still dasitzen. Da kann man vorne machen, was man will, von denen kommt gar nichts, weder Fragen, noch Störungen.

BLOHG: Wer darf Ihnen sagen, dass Sie falsch liegen?

FR. HABERHAUER: Im Grunde jeder, ich bin immer froh, wenn mir das jemand sagt. Vielleicht höre ich aber nicht auf jeden gleich. Wenn mein Mann mir das sagt, hat es zum Beispiel einen anderen Stellenwert als wenn mir das ein Kollege sagt, den ich nicht besonders leiden kann. Aber gerne höre ich auch auf Schüler und Kollegen.

BLOHG: Also Kritik können Sie annehmen?

FR. HABERHAUER: Auf jeden Fall, ich bin froh, wenn jemand etwas kritisiert. Ich finde es zum Beispiel schade, dass man als Lehrer gar keine Rückmeldung mehr bekommt, außer manchmal von Schülern. Als Referendar hat man ja hinten manchmal jemanden sitzen, der einem dann eine Rückmeldung gibt, das hat man später als Lehrer gar nicht mehr und das finde ich echt schade. Kritik bringt den Menschen weiter.

BLOHG: Wenn Sie heute die Wahl hätten, würden Sie immer noch Lehrer sein wollen?

FR. HABERHAUER: Ja, auf jeden Fall. Es gibt auch andere Sachen, die mich interessieren und die ich auch in meinem Leben mache, wo ich mir auch vorstellen könnte, das beruflich zu machen, aber das mache ich sowieso schon. Zum Glück hat man als Lehrer auch so viel Zeit, um seinen Hobbys ausdauernd nachzugehen. Lehrer sein macht echt Spaß und die Zeit vergeht auch unglaublich schnell. Viel schneller als für euch, glaube ich. Wenn ich an meine Schulzeit denke, dann haben sechs Stunden Schule viel länger gedauert als sie es jetzt tun. Die Arbeit mit den Kindern macht echt großen Spaß.

BLOHG: Wird es nicht langweilig, immer den gleichen Stoff zu machen?

FR. HABERHAUER: Das denkt man, aber nein es wird nicht langweilig. Jede Klasse ist ja anders. Ich kann den Stoff meist schon fast auswendig und brauche kein Skript mehr und dadurch kann ich mich viel besser auf die Klasse konzentrieren. Auf die Schüler, auf die Probleme der Klasse und so weiter, und das ist immer spannend. Es wird bis jetzt wirklich nie langweilig.

BLOHG: Sie in drei Worten.

FR. HABERHAUER: Also mal von der Schule abgesehen, auf jeden Fall Fotografie. Wenn ich kein Lehrer wäre, wäre ich wahrscheinlich Fotografin geworden. Ziemlich sicher sogar. Reisen, ich mache

ja hie und da ein Sabbatjahr. Ich habe schon mal eins gemacht und ich werde übernächstes Jahr wieder eins machen. Da wird dann ein ganzes Jahr gereist, zusammen mit meinem Mann. Das ist uns sehr wichtig. *Überlegt* Als drittes vielleicht dann doch die Schule.

BLOHG: Sie lieben Ihren Beruf.

FR. HABERHAUER: Ja, auf jeden Fall.

BLOHG: Was ist Ihr Lieblingsbuch oder Lieblingsfilm?

FR. HABERHAUER: Da gibt es sehr viele. Ich lese viel und ich schaue auch öfter mal Filme. *überlegt*

BLOHG: Spontan fällt einem nie ein Titel ein oder?

FR. HABERHAUER: Ja, ganz schwierig. Ich kann aber sagen, was für Bücher ich gerne lese. Was noch einfacher ist aber zu sagen, was ich nicht gerne lese. Ich lese keine Krimis und auch selten Romane. Ich lese teilweise wissenschaftliche Bücher und mag auch die Werke von russischen Autoren, wie zum Beispiel Dostojewski. Früher mochte ich Hermann Hesse sehr gerne und Kafka ist einer meiner Lieblingsautoren könnte man sagen. Momentan lese ich viel über Russland, weil ich Russland sehr mag. Früher habe ich viel Science-Fiction Filme angeschaut aber mittlerweile schaue ich lieber Serien an als Filme. “Breaking Bad” finde ich super und die erste Staffel von “True Detective” war fast die beste Serie, die ich gesehen habe.

BLOHG: Welche Schlagzeile würden Sie dieses Jahr am liebsten über Sie lesen?

FR. HABERHAUER: Auch da bin ich etwas Richtung Fotografie, vielleicht dass ich ein ganz tolles Bild gemacht habe und einen Preis dafür bekommen habe. Mein Mann und ich schreiben auch Bücher über unsere Reisen, dass unser Reisebuch ganz erfolgreich ist.

BLOHG: Sie schreiben Bücher?

FR. HABERHAUER: Ja, wir haben selber eins veröffentlicht und im Herbst erscheint ein zweites über einen Verlag.

BLOHG: Sehr cool. Wenn der Himmel tatsächlich existiert und Sie morgen sterben, denken Sie, dass Sie reinkommen?

FR. HABERHAUER: Ich sage mal so; ich hoffe nicht. Ich bin weder religiös, noch finde ich die Vorstellung von einem Himmel, so wie es die katholische Kirche erzählt, besonders erstrebenswert. Also, ich denke nein und ich bin auch nicht gläubig. Aus der Sicht der Kirche würde ich wohl allein deswegen nicht in den Himmel kommen. So Richtung Spiritualiät und Buddhismus, damit kann ich eher was anfangen, obwohl ich katholisch erzogen worden bin.

BLOHG: Haben Sie jemals jemanden verloren, der Ihnen nahestand?

FR. HABERHAUER: Ja, meine Mutter ist Ende des letzten Jahres gestorben und mein Vater ist auch schon tot.

BLOHG: Samsung oder Apple?

FR. HABERHAUER: Eindeutig Samsung. Apple ist mir ehrlich gesagt zu teuer. Die Laptops von Apple haben super Bildschirme, auch zum Bilder bearbeiten, sind aber unnötig teuer.

BLOHG: Mit welchem Elternteil hatten Sie ein besseres Verhältnis?

FR. HABERHAUER: Mit meinem Vater. Ich war ein Papakind. Mein Vater war Philosoph und er hat mich sehr gefördert. Das hat mir sehr viel gebracht. Ich glaube, ich wäre keine Physikerin geworden ohne ihn. Lehrerin vielleicht schon, aber keine Physikerin.

BLOHG: Wer sind Ihre wichtigsten Vorbilder?

FR. HABERHAUER: Da sind wir wieder bei meinem Vater. Ich habe nie jemanden kennengelernt, der so viel wusste wie mein Vater. Der einen geistig herausfordern konnte und so intelligent war.

BLOHG: Die Schlussfrage nun. Was wollen Sie Ihren Schülern mitgeben?

FR. HABERHAUER: Eine sehr gute Frage. Ich denke, am wichtigsten ist es, dass ihr euch eure eigenen Gedanken macht, dass ihr nicht alles glaubt, was man euch erzählt, auch in der Schule, aber vor allem die Medien und andere Menschen. Glaubt an euch selbst und hinterfragt die Sachen. Bildet euch eine eigene Meinung und wählt euren Weg selbst.

BLOHG: Vielen Dank Frau Haberhauer. Für den Tipp und dafür, dass Sie sich die Zeit genommen haben.

Schreibe einen Kommentar