Lehrer-Interview mit Herrn Rath

Wir haben letztes Jahr Johannes Rath interviewt. Herr Rath war sechs Jahre lang Lehrer am OHG. Er unterrichtete die Fächer Mathematik und Geschichte.

Was ist das Schlimmste, was Ihnen in der Schule passiert ist?

Das weiß ich noch. Da war ich in der 8. Klasse und es war unfassbar kalt. Ich hatte an dem Tag eine lange Unterhose an und wir hatten Sport-Unterricht. Für den Sport-Unterricht hatte ich eine kurze Hose eingesteckt. Heute wäre das glaube ich cool, damals war es echt uncool…

Welche war Ihre beste Lebenszeit oder Ihr bester Lebensabschnitt?

Das ist eine schwierige Frage… Ich habe ziemlich gern studiert, ich finde, die Zeit des Studiums war eine schöne Zeit. Man konnte da so das machen, was man machen will, sich mit den Sachen beschäftigen, die einen interessieren und war da einfach so prinzipiell entspannt und hatte viele Freiheiten. Was jetzt nicht heißt, dass andere Zeiten schlechter waren, aber ich glaube, ich würde gern nochmal studieren. Das fände ich nicht schlecht. Man saß auch immer mit Freunden im Café und hat Mathe-Zettel gerechnet.

Samsung oder Apple?

Weder noch. Huawei. Das heißt, ich verkaufe meine Daten nicht an Amerikaner, nicht an Koreaner, sondern an Chinesen. Vielleicht ist das noch gefährlicher, wer weiß.

Was ist das Verrückteste, das Sie je für die Liebe getan haben?

Das ist jetzt nicht unbedingt verrückt, aber ich habe, als ich meine Frau kennenlernte – damals wusste ich ja noch nicht, dass sie meine Frau wird – absichtlich bei ihr quasi etwas vergessen. Etwas, das ein bisschen wertvoller ist, weil ich dachte, die muss ich ja wiedertreffen.

Hat der Plan funktioniert?

Ja, der Plan hat funktioniert, wir sind heute verheiratet.

Was ist das Einzige, was Sie an sich ändern würden?

Prinzipiell bin ich eigentlich ganz zufrieden, wie das so ist, aber wenn ich manchmal nicht ganz so Bewegungsmuffel wäre, wäre das nicht verkehrt. Manchmal wäre ein höherer Antrieb nicht schlecht.

Wie würden Sie jetzt gerne heißen?

Wenn ich mir so einen Namen aussuchen könnte? Sowas wie James Bond oder wie? – Nein, ich bin zufrieden mit Johannes Rath.

Was ist das Merkwürdigste an Ihnen?

Es gibt schon Sachen. Also zum Beispiel stört es mich, wenn im Raum die Tische schief stehen oder die Tafel nicht sauber gewischt ist.

Was wollten Sie als kleines Kind werden?

Das ist ein bisschen peinlich – Tierfilmer. Ich wollte Dokumentarfilme drehen. Nun bin ich nicht einmal Bio-Lehrer… Alternativ wäre Tierarzt. Wenn aber heute noch einmal darüber nach denke, wollte ich das aber nicht wirklich.

Wie sind Sie dann auf Mathe- und Geschichtslehrer gekommen?

Ich mochte das immer ganz gerne in der Schule. Dann habe ich mir überlegt, was ich studieren möchte. Mir kamen viele Sachen in den Sinn – ich konnte mich da echt schwierig entscheiden. Dann fiel meine Wahl auf Lehrer. Es kamen noch andere Richtungen infrage, Psychiater war in meiner Auswahl. Ich bin aber froh, dass ich mich nicht dafür entschieden habe. Theologie wäre auch eine Option gewesen. Auch da bin ich froh, dass ich es nicht gemacht habe.

Eine passende Frage zum Theologie-Studium. Warum existieren wir?

Ich würde sagen, weil wir Gottesschöpfung sind.

Wenn der Himmel existiert und Sie morgen sterben, denken Sie, dass Sie reinkommen?

Ja.

Was möchten Sie den Schülern, für ihr Leben mitgeben?

Das ist jetzt voll die Abschlussfrage, das ist gut. Man sollte etwas suchen, was man gerne macht. Also, irgendeine Arbeit, die man gerne macht. Dann ist man schon mal eher zufrieden. Nicht immer nach Noten schielen oder so, sondern gucken, was mache ich gerne.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben!

Interview vom 18. Januar 2019

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